Der Trolleybus Solingen (TS) wurde Anfang der 1960er Jahre als eigene Entwicklung von der Stadtwerke Solingen in Spiel gebracht. Grund war vor allem die Tatsache, dass auf dem deutschen Busmarkt kein Hersteller in der Lage war, ein für die speziellen Solinger Anforderungen ausgestattetes Fahrzeug anzubieten. Dabei spielte vor allem das hohe Drehmoment durch den Elektroantrieb und der notwendige Doppelachsantrieb aufgrund der enormen Steigungen im Solinger Straßennetz eine entscheidende Rolle.

Der LKW-Hersteller Krupp bot daher ein Dreiachs-LKW-Fahrgestell an, auf dem eine kastenförmige Eigenkonstruktion montiert wurde. Diese wurde bei der Essener Karosseriefabrik Gebrüder Ludewig entworfen und hergestellt. Die rollfähigen Rohbauten wurden anschließend nach Solingen geschleppt und in der SWS-eigenen Werkstatt mit größtenteils gebrauchten Elektrokomponenten aus den älteren ÜH IIIs ausgerüstet. Durch diese sparsame Materialwirtschaft schlugen die Fahrzeuge nach Fertigstellung der gesamten Serie über 80 Fahrzeuge mit nur noch 165.000 DM pro Stück zu Buche.

Nach Ausmusterung der letzten TS im Jahr 1988 wurden 78 Fahrzeuge nach Mendoza (ARG) verkauft, ein Fahrzeug verblieb in den Niederlanden und ein weiterer Obus diente der Solinger Feuerwehr als Übungsobjekt. Beide Fahrzeuge sind mittlerweile verschrottet.

Technische DateN
 
Fahrgestell Krupp Dreiachs LKW-Fahrgestell
Aufbau Karosseriefabrik Gebr. Ludewig, Essen
elektr. Ausrüstung Kiepe Elektrik
V/max 60 km/h
Hilfsmotor VW-Boxermotor, 30 PS
Maße (L x B) 12.000 x 2.500 mm (ohne Spiegel)
Kapazität 28 Sitz- und 124 Stehplätze
Besonderheit Doppelachsantrieb